Schwangerschaft – Das Leben des Babys im Mutterleib

Schwangerschaft – Das Leben des Babys im Mutterleib

Schwangerschaft und der

Beginn der Elternschaft – WANN?

Leider kommt es in meiner Praxis immer wieder vor, dass auch werdende Muttis kommen und Hilfestellung suchen.  Nicht immer ist den werdenden Müttern und Vätern bewusst, dass das kleine Wesen vom ersten Tag des Entstehens bereits am Leben der werdenden Eltern teilnimmt.

Sämtliche Emotionen, seien es  positiver oder negativer Natur,  prägen das Leben des Wesens in seiner kleinen Innenwelt, dem Mutterleib. Das Baby  lebt in der Ganzheit und hat noch keine Trennung erfahren in der Zeit der Schwangerschaft. Es wird genährt, geschaukelt, hat es schön warm und ist intensiv mit seinem Teampartner, der Mami, verbunden.

Ja, Mutter und Kind sollen schon in der Schwangerschaft ein harmonischen Team bilden in dieser so wichtigen und schönen Zeit und natürlich sollte auch der werdende Vater in dieses Team eingebunden werden.

Wissenschaftler haben in Studien nachweisen können, dass ein ungeborenes Baby sich akustische Reize merken kann und die Laute nach der Geburt wiedererkennt.

Forschungsergebnisse in den späten 90er Jahren haben zu einem Boom von vorgeburtlichen Förderprogrammen geführt, besonders in den USA. Dort meinten Eltern dass sie durch die Beschallung des Ungeborenen mit klassicher Musik seine Intelligenz steigern und ihm mit Taschenlampen-Signalen das Zählen beibringen können.  Schon eine verrückte Welt, oder?

Es hat sich sicher schon herumgesprochen dass eine werdende Mutter, zur Förderung des Kindes im Mutterleib, also vor der Geburt, nichts zu tun hat. Sie tut für sich und ihr Baby das Beste, wenn sie sich auf allen Ebenen gesund ernährt.

Gesunde Gedanken, Gefühle und Glaube, gesunde Ernährung und eine harmonische physische Umgebung, sind die allerbesten Zutaten.

Denken wir dabei aber bitte auch an den werdenden Papi.

manfredEs hat seinen Grund warum das Kleine in der geschützten Umgebung der Gebärmutter aufwächst. Es braucht nicht nur Wärme und die gemütliche Enge, sondern auch seine Ruhe und viel Schlaf.

Die Hirnforscherin Lise Eliot sagt, dass gerade diese „Isolation“ für die Entwicklung des Gehirns gerade richtig ist.

Auch der US-Pränatal-Wissenschaftler Robert Lickliter meint zu diesem Thema, dass zu viele zusätzliche Reize sich eher negativ auf das Baby vor der Geburt auswirken. Die Stimulation, die das Baby im normalen Tagesablauf der Mutter bekommt, ist ausreichend.

Wenn die Mami gerne Mozart hört, schadet das dem Kleinen aber gar nicht.

Und was kann das Baby nun wann?

Fast drei  Monate bevor die werdende Mutter es spürt, beginnt das Baby sich zu bewegen. Die motoirische Bewegung beginnt in der 8. Schwangerschaftswoche. Das Baby zuckt nur und ab der 9. Woche ist das Rückenmark gut ausgebildet und beginnt zu funktionieren. Es steuert die Bewegung von Kopf und Gliedmaßen. Auch den ersten Schluckauf kann das Baby haben und kurz darauf kommen die Atembewegungen hinzu und der erste Gähner. Mit der 10. bis 12. Woche ist die grundlegende Organentwicklung abgeschlossen und jetzt kann es die Finger bewegen.

In der 5,5. Woche nach der Zeugung kann das Baby eine Berührung der Lippen fühlen. Die Berührungsempfindlichkeit dehnt sich im Laufe der Schwangerschaft über den ganzen Körper des Kindes aus und bald kann es auch Temperaturunterschiede spüren.

In der 24. Schwangerschaftswoche beginnen sich die Anlagen des Hörens zu entwickeln. Acht Wochen vor der Geburt funktioniert das Hören dann. Das Baby hört alle Töne die von der Mutter ausgehen, sag die Wissenschaftlerin Carolyn Granier-Deferre von der Universittät Paris.

Das Baby hört die Stimme der Mutter, alle gurgelnden und glucksenden Geräusche im Bauch und den rauschenden Blutkreislauf.

Interessant ist, dass die Stimme das Baby über die Wirbelsäule also über Knochen und Gewebe hört (Erklärung einer Expertin für pränatales Hören).  Die Töne werden dann über das Fruchtwasser zu den Ohren geleitet.  Die Geräusche außerhalb des Mutterleibes hört das Baby nur gedämpft. Von der 35. Woche an kann das Baby sogar Tonhöhen unterscheiden.

Psychologieprofessor Fred Genesse von der Mc Gill-Universität in Kanada (Experte für den frühen Spracherwerb) sagt, dass das Baby schon vor der Geburt Rhythmen verschiedener Sprachen zu erkennen beginnt.

Liebe Mami, rede also ruhig mit deinem Baby im Bauch

Kommen wir zum Schmecken: Mit dem 6. Schwangerschaftsmonat kann das Baby schmecken und das Fruchtwasser ist eine Art Suppe aus verschiedenen Aromen und Geschmacksvarianten, die sich natürlich ändern. Das Baby kann diese Veränderungen wahrnehmen, es speichert seine Eindrücke so dauerhaft, dass diese sein Verhalten nach der Schwangerschaft, beeinflusst.

Also liebe Mamis, achtet auf eure Lieblingsspeisen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Baby von der 28. Schwangerschaftswoche an zwar riechen kann, die Eindrücke aber nicht von dem geschmeckten unterscheiden kann. Unmittelbar nach der Geburt stellt sich aber der Geruchssinn ein, da das Baby schnell die Brustwarzen zum stillen findet, aufgrund des Geruches der Muttermilch.

In der 16.Schwangerschaftswoche kann das Baby sehen und es bewegt erstmals seine Äuglein. Genaueres ist noch nicht erforscht. In letzten Schwangerschaftsdrittel allerdings ist das Sehvermögen voll funktionsfähig.

Wissenschaftler haben den Herzschlag eines Babys vor der Geburt gemessen, während ihre Mutter intensiv über ihre Gefühle mit ihnen redete – über starke Gefühle, auch Sorgen und Ängste. Das Baby reagierte meist mit heftigem Herzschlag. Man weiß heute noch nicht genau, wie, aber offenbar bekommt ein Baby schon vor der Geburt viel von den Gefühlen seiner Mutter mit.

Das Baby ist bei der Geburt mit einem kompletten Satz an Gehirnzellen ausgestattet und der größte Teil entsteht bereits in der ersten Hälfte der Schwangerschaft – bis zu einer halben Million Zellen pro Minute. Das wichtige dabei ist nicht die Menge sondern die Verknüpfungen der Hirnzellen, die Synapsen. Die bilden sich von der 5.Woche an und das bis lange nach der Geburt in einem Wahnsinnstempo. Ein Neugeborenes ist ungemein lernfähig und beginnt schnell sein Gehirn zu strukturieren. Sie erinnern sich an Melodien und an alles was es in den letzten Wochen vor der Geburt gehört hat. Es ist also im Mutterleib schon lernfähig.

Nach der Geburt ist dann alles anders

Das Baby erfährt die Polarität und die erste Trennung.  An der Luft reagiert zum Beispiel nur noch das Trommelfell auf Töne und nicht wie zuvor eine Reihe von Hautrezeptoren. Es hört Stimmen, die es nicht kennt. Der Tastsinn ist sehr direkt und das Sehen und Riechen ebenso. Auch das Gefühl für das eigene Gewicht ist verändert und es spürt die Schwerkraft.

Viele Eindrücke stürmen auf das kleine Wesen ein und viel zu verarbeiten für ein so kleines Baby.

Die wichtigste Hilfe dabei ist die ihm bekannte Stimme seiner Mami und ihr Geruch. Dadurch kann es sich an das „Draußen“ gewöhnen und orientieren.

 

Ich denke das diese Geschichte über das Leben des Babys im Bauch der Mami nicht unbedingt neu für euch ist, aber ich möchte damit bewusst machen, bzw. daran erinnern, wie wichtig es ist und wie verantwortungsvoll, wie dem kleinen Wesen schon im Mutterleib „Leben  vorgelebt wird und das stimmig und bewusst“.

Ich selbst hatte in meinem Herzen die übergroße Liebe zu meinen Babys und die große Freude, Mutter zu werden. Leider hatte ich nicht die unbedingt gesündesten Gedanken und auch nicht die harmonischste physische Umgebung. Das Verhalten des werdenden Vaters ließ auch zu wünschen übrig, aber wenn ich heute die „Kunst der Partnerschaft“ lese, hatte ich nicht das Wissen von heute.

Und trotzdem war und ist alles wichtig und wertvoll und will uns nur weiter bringen auf dem Weg zu uns selbst.

Machen wir vor wie es geht.

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